Anmerkungen zur Form

Die vorliegende Arbeit entspricht in ihrer Form sicher nicht dem, was heute noch den Standard bei Diplomarbeiten darstellt. Das soll sie auch nicht. Das Thema `Digitale Signaturen' ist ein "Zukunftsthema": ein Thema, das zur vielerwähnten "Informationsgesellschaft" gehört. So lag es nahe, die Resultate in einer Form zu präsentieren, die ähnlich modern ist, wie das Thema.

Nun existieren bezüglich einer angemessenen modernen Form noch nicht allzu viele Erfahrungen und erst recht keine Konventionen. Das lädt zum Experimentieren ein, ist allerdings auch riskant. Die Risiken sehe ich vor allen Dingen darin, daß die gewählte Form nicht den Ansprüchen und Anforderungen genügen könnte - meinen eigenen nicht und nicht denen der Leser.

Demgegenüber bietet die Darstellung in Hypertext-Struktur mir Freiräume, mich einem facettenreichen Thema aus vielen Perspektiven zu nähern, ohne deren zum Teil vorhandene Widersprüchlichkeit auflösen zu müssen. Zur Auflösung vieler dieser Widersprüche können ohnehin nur Erfahrungen beitragen, und die müssen erst noch gesammelt werden. So ist das wohl bei einem "Zukunftsthema".


Was erwartet den Leser?

Diese Arbeit beinhaltet in ihrer Struktur, einer Hypertext-Struktur, mehr Möglichkeiten zur Benutzung, als sie ein einfacher -oder auch ein komplizierter -Text bietet. Diese Möglichkeiten sollen den Leser bzw. die Leserin ermuntern, das Thema anhand der vorliegenden Überlegungen zu `erforschen'. Ein Thema, das so viele Bereiche menschlicher Tätigkeit und menschlichen Selbstverständnisses berührt, kann unmöglich erschöpfend auf fünfzig, einhundert oder dreihundert Papierseiten dargestellt werden. Mir scheint es eher angemessen, zu zeigen, welche technischen und sozialen Dimensionen betroffen sind, als einen einzelnen Punkt, aus dem Kontext herausgerissen zu behandeln. Mir ist daran gelegen, den Blick auf's Ganze lenken und deshalb habe ich mehr als nur einen, zusammenhängenden Text erarbeitet. An vielen Stellen bot es sich an, das Gesagte durch eine Grafik zu illustrieren.


Fußnoten, Annotationen, Quellenangaben

Im Text gibt es nicht bloß die üblichen Fußnoten, sondern zusätzlich `Annotationen' in verschiedener Gestalt. Was hat man sich darunter vorzustellen? Eine `Annotation' ist bei mir eine weiterführende Betrachtung eines spezifischen Aspektes.

In einer klassischen, d.h. linearen, schriftlichen Arbeit setzt man an vielen Stellen Fußnoten, manchmal Endnoten und -seltener- Randnoten ein, um eine Bemerkung zu einem solchen "spezifischen Aspekt" anzubringen. Dabei versucht man, sich kurz zu fassen, um den Rahmen nicht zu sprengen. Manchmal findet man dann Bemerkungen der Art, "daß eine ausführliche Erörterung an dieser Stelle nicht möglich sei". An solchen Punkten greife ich zum Mittel der "Annotation". Durch die Eigenschaften eines Hypertextes, an bestimmten Stellen `Links' zu anderen Dokumenten anzubieten, wird der normale Textfluß dabei nicht gestört.

Beispiele für Annotationen sind historische Erörterungen, die üblicherweise nicht angebracht sind, nichtsdestotrotz interessant und erhellend sein können. Wer sich dafür interessiert, kann sie lesen. Derjenige, der sich nicht dafür erwärmen kann, bekommt sie nicht zu Gesicht.

Literaturverweise werden ebenfalls in Form von `Links' realisiert, so daß sie schnell verfügbar sind. Ein Teil der Literatur befindet sich im Internet. Deren Angaben enthalten dann einen `Link' zur Fundstelle.


Glossar

Weiterhin ist es in Fachtexten, zumal in fachübergreifenden Fachtexten eigentlich unverzichtbar, ein ausführliches Glossar anzubieten. In einem normalen Text steht ein solches dann am Ende und man schlägt bei Bedarf nach. Je komplexer die Bedeutung von Begriffen jedoch ist, desto größer wird die Aufgabe, die dem Glossar zukommt. Bei einer ausreichend großen Anzahl von Fachtermini im Text wird dieser praktisch unleserlich oder ist bestenfalls noch einigen Eingeweihten verständlich. Abhilfe könnte dann nur ein Glossar schaffen, dessen Umfang regelmäßig den des Textes übersteigt. Das wäre dann ein Fachwörterbuch und wer ist schon in der Lage, zu jedem Text das passende Wörterbuch mitliefern zu können? Und wer erwartet das schon von einer Diplomarbeit?

Ich habe mich entschieden, den Versuch zu unternehmen, ein solches passendes Wörterbuch mitzuliefern. Um dessen Nutzen nicht bloß auf meine Diplomarbeit zu beschränken, erkläre ich es zu einem "free dictionary", d.h. die nicht kommerzielle Nutzung der dort enthaltenen Texte ist jedermann freigestellt. Eine kommerzielle Nutzung, und darunter verstehe ich jede Nutzung, mit der materieller Gewinn erzielt werden soll, untersage ich allerdings.


HTML- und Papierform

Ein weiterer Punkt, in dem sich diese Arbeit von einer klassischen Diplomarbeit unterscheidet ist der, daß sie keine adäquate Papiervariante besitzt. Wer alle Möglichkeiten nutzen will, ist darauf angewiesen, sie mit einem HTML-Browser zu betrachten. Dieses kann entweder im Internet geschehen, oder daheim. Für letztere Variante wird das gesamte Projekt in einer einzelnen Datei archiviert und kann aus dem Internet auf den heimischen Rechner geladen werden. Eine Warnung: Da die Arbeit etliche Bilder (GIFs) enthält, ist das Archiv nicht eben klein.

Für all jene, die partout nicht auf Papier verzichten wollen oder können, gibt es auch PostScript-Varianten aller Texte und Grafiken.


Kommentare

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Robert Gehring