NSA [National Security Agency]


Die `National Security Agency' ist
"das offizielle kryptographische Organ Amerikas"

(Zitat: Whitfield Diffie im Vorwort zu [Schneier 1996]).

Genauer gesagt handelt es sich um den geheimsten aller US-amerikanischen Geheimdienste (von denen man weiß, daß sie existieren). Mancherort liest man die Bezeichnung "Supergeheimdienst". Die NSA wurde von Harry Truman im Jahre 1952 gegründet, ihre Existenz wurde aber lange Jahre von der Regierung bestritten.

Die NSA ist für alles zuständig, was mit geheimer Informationssicherung und -beschaffung, sprich Kryptographie und Kryptanalyse zu tun hat. Zu diesem Zwecke beschäftigt sie -gerüchteweise- ca. 20.000-40.000 Mathematiker. Diese arbeiten an der Entwicklung neuer Verschlüsselungstechniologie und an der `Brechung' von Verschlüsselungstechnologie anderer Länder (Firmen? Institutionen?).

Das Budget der NSA beträgt vermutlich ca. 10 Mrd. US-$ ([Wobst 1997 (I)], S. 329), mehr als der CIA ("Central Intelligence Agency") zur Verfügung steht. Die Ergebnisse der Tätigkeiten der NSA werden in der Regel nicht veröffentlicht. Experten wie z.B. Bruce Schneier gehen jedoch davon aus, daß die NSA in vielerlei Hinsicht kryptographische Erkenntnisse gewonnen hat, die über das hinausgehen, was in der zivilen kryptographischen Forschung erreicht wurde ([Schneier 1996], S.677).

Das deutsche Gegenstück zur NSA war das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) - bevor es (per Gesetz) aufhörte, eine Dienststelle des BND ("Bundesnachrichtendienst") zu sein. Der Aufwand, den die NSA im Rahmen ihrer Tätigkeit treibt, war und ist allerdings deutlich größer, als der beim BSI. Zumindest stellt sich dies nach den öffentlich zugänglichen Informationen so dar.

Die NSA hat großen Einfluß auf wichtige Institutionen in den USA, z.B. das NIST (National Institute of Standards and Technologie). Wenn auf dem Gebiet der Verschlüsselungstechnologie in den USA offizielle Empfehlungen von solchen Institutionen ausgesprochen werden, sollte man deshalb schon mißtrauisch werden. An der Entwicklung des DES-Verfahrens, das vom NIST als Standard definiert wurde, war die NSA beteiligt. Wie weit, ist allerdings unbekannt.

Ein Resultat von NSA-Aktivitäten ist zum Beispiel das Scheitern der `Clipper-Chip'-Initiative der US-Regierung (1994).

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Die Vorstellungen der US-Öffentlichkeit von der NSA werden z.B. dadurch illustriert, daß die aus dem Nichts auftauchenden Gestalten in den zur Zeit sehr beliebten `Mystery'-Serien (z.B. "The X-Files") regelmäßig behaupten, daß sie für die NSA arbeiten.

Auch im Film "Sneakers" müssen ehemalige NSA-Mitarbeiter als Bösewichter herhalten. Bei diesem Film hat übrigens Professor Leonard Adleman als Berater fungiert. (Adleman ist das `A' in RSA.)


Internet

Die NSA unterhält einen Web-Server (http://www.nsa.gov:8080).