Die `Kryptologie' ist die Wissenschaft vom Verschlüsseln und Entschlüsseln von Informationen. Dem Verschlüsseln widmet sich das Teilgebiet der `Kryptographie' und dem Entschlüsseln die `Kryptanalyse'.
Im Zusammenhang mit dem Verschlüsseln (Kryptographie) wird häufig auch noch die Steganographie (Verstecken von Information) erwähnt. Dazu ein paar Worte von David Kahn:
"Steganographie conceals the very existence of the secret message.
It's therefore broader than cryptography, but there's no theory yet, as
far as I now, of steganography."
[Kahn 1996]
Es muß sich also noch eine Theorie über Steganographie herausbilden. Ob diese dann der Kryptologie unter- oder beigeordnet wird, bleibt abzuwarten. Von ihren Anwendungen her betrachtet, sind Kryptologie (Kryptographie) und Steganographie verwandt.
Bis zum Anfang der 70'er Jahre war Kryptologie eine wenig systematische Angelegenheit.
In den 70'er Jahren begann eine Entwicklung, in deren Verlauf sich der Charakter der Kryptologie stark geändert hat: Die Mathematik wurde zum bestimmenden Element.
Die Zahlentheorie , ein Gebiet der Mathematik, hat dabei großen Einfluß erlangt. Dies ist zurückzuführen auf die Entwicklung von kryptographischen Verfahren, deren Sicherheit auf den Schwierigkeiten bestimmter Berechnungen basieren. Dabei gibt es im wesentlichen zwei unterschiedliche Ansätze, die Bedeutung gewonnen haben:
Keines dieser Verfahren ist beweisbar sicher. Sie werden als praktisch sicher bezeichnet, weil alle bisher bekannten Lösungsverfahren einen Aufwand erfordern, der nachweislich größer ist, als die notwendige Dauer des Schutzes, der durch die Verschlüsselung erreicht werden soll. Diese Aussagen gelten natürlich nur für die bekannten Lösungsansätze. Experten gehen aus plausiblen Gründen davon aus, daß die NSA in der kryptologischen Forschung etwa 20 Jahre Vorsprung vor der öffentlichen Forschung hat (siehe z.B. [Wobst 1997 (I)], S.115).