Technologiepaternalismus - Soziale Auswirkungen des Ubiquitous Computing jenseits von Privatsphäre

Artikel erschienen in: Friedemann Mattern (Hrsg.) - Die Informatisierung des Alltags - Leben in smarten Umgebungen. Springer.

06/2007 : Sarah Spiekermann , Frank Pallas

Publikationstyp: Beitrag in einem Buch
Publikationssprache: Deutsch
Kategorie(n): Ubiquitous Computing


Kurzzusammenfassung

Die Technologien des "Ubiquitous Computing" werden weit gehende Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben. Derzeit bewegen sich die meisten Debatten zu den sozialen Auswirkungen hauptsächlich in den Gebieten des Datenschutzes und der Datensicherheit. Dennoch vertreten die Autoren dieses Artikels die Auffassung, dass auch weitere Aspekte aus der sozialen Perspektive betrachtet werden müssen. Insbesondere wird die Frage aufgeworfen, wie Menschen in einer Umgebung, die immer weiter automatisiert sein soll, weiterhin die Kontrolle behalten können. Unter Hinweis auf die Möglichkeit, dass Menschen von autonom agierenden Maschinen kontrolliert werden könnten, führen wir den Begriff des Technologiepaternalismus ein. Wir entwickeln hierzu eine Arbeitsdefinition und illustrieren das Konzept anhand bereits existierender wie auch möglicher zukünftiger Technologien. Wir gehen zudem auf die Beziehung zwischen Allgegenwärtigkeit und Kontrolle ein und schlagen Ansätze zur Sicherstellung einer angemessenen Balance unterschiedlicher Interessen vor. Einer dieser Vorschläge ist ein generelles "Recht auf das letzte Wort".

Online verfügbar bei Springer

English Abstract:

Ubiquitous Computing technologies will have a wide impact on our daily lives in the future. Currently, most debates about social implications of these technologies concentrate on different aspects of privacy and data security. However, the authors of this paper argue that there is more to consider from a social perspective: In particular, the question is raised how people can maintain control in environments that are supposed to be totally automated. Hinting at the possibility that people may be subdued to machines’ autonomous actions we introduce the term "Technology Paternalism". We elaborate a working definition and illustrate the concept by looking at different examples based on current and future technology. We also dwell on the impacts of ubiquity and control of technology and suggest some approaches to assure a reasonable balance of interests such as a general "right for the last word".

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